Golfregeln #3
„Seitliches Wasserhindernis“

Das heutige Thema, um das wir uns kümmern wollen, heißt „seitliches Wasserhindernis“. Um euch das möglichst perfekt demonstrieren zu können, bin ich extra in die Herrenhäuser Gärten gefahren. Denn beim seitlichen Wasserhindernis haben wir fünf Möglichkeiten, wie wir verfahren und somit zwei Möglichkeiten mehr als beim frontalen Wasserhindernis.

Das seitliche Wasserhindernis wird immer durch rote Pfosten oder eine rote Linie gekennzeichnet. Wir haben beim seitlichen Wasserhindernis prinzipiell die selben drei Verfahrensmöglichkeiten wie beim frontalen Wasserhindernis.

Ball im Hindernis

Nummer Eins, die einzig straflose Variante wäre, wenn sich der Ball im Hindernis befindet, aber eben noch spielbar ist. Wenn dem so ist, kann ich den Ball spielen unter der Beachtung: ich darf keine Probeschwünge machen, ich darf den Schläger nicht aufsetzen und ich darf auch hier keine Blätter, Zweige oder Steinchen wegnehmen. Denn das Bewegen oder Entfernen von losen, hinderlichen Naturstoffen ist in einem Hindernis immer verboten und wird mit zwei Strafschlägen belohnt.

Im Video ab Minute: 01:10

Die zweite Möglichkeit die wir haben: In dieser Situation können wir wieder den Kreuzungspunkt ermitteln und ziehen eine Linie zwischen dem Kreuzungspunkt zum seitlichen Wasserhindernis und der Fahne und gehen auf der Verlängerung dieser Linie so weit zurück, wie wir möchten. Anschließend kann ich auch hier den Ball wieder fallen lassen unter Hinzurechnung eines Strafschlags.

Im Video ab Minute: 01:44





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Schlag- und Distanzverlust

Als dritte Variante wäre auch wieder der „Schlag- und Distanzverlust“ möglich. Ich kann also an die Stelle zurückgehen, von der aus ich den Ball ins Wasser geschlagen habe. Wenn das der Abschlag war, darf ich den Ball wieder auftee´n. Wenn dies vom Fairway oder im Rough passiert ist, gehe ich zu dieser Stelle so nahe wie möglich hin, lasse dort den Ball fallen und spiele dann von dort unter Hinzurechnung eines Strafschlags den Ball.

Jetzt haben wir aber beim seitlichen Wasserhindernis leider das Problem, dass einige von diesen Varianten nicht immer funktionieren:

Stellen wir uns vor, meine Fahne befindet sich jetzt dort (auf der gegenüberliegenden Seite des seitlichen Wasserhindernisses), mein Kreuzungspunkt befindet sich hier (auf meiner Uferseite). Wenn ich jetzt eine Linie zwischen der Fahne und dem Kreuzungspunkt ziehe, dann habe ich jetzt ein Problem, denn hier gibt es keine Brücke und ich schaffe es einfach nicht trockenen Fußes auf die andere Seite Wasserhindernisses zu gelangen.

Im Video ab Minute: 02:03

Deshalb gibt es eine weitere Möglichkeit: Ich darf bei einem seitlichen Wasserhindernis von dem Kreuzungspunkt den Ball innerhalb von zwei Schlägerlängen fallen lassen. Das heißt, ich nehme mir den längsten Schläger, den ich in der Tasche habe, in dem Fall der Driver und messe zwei Schlägerlängen ab. Jetzt kann ich meinen Ball innerhalb dieser zwei Schlägerlängen fallen lassen und unter Hinzurechnung eines Strafschlags dann von diesem Punkt aus spielen.

Im Video ab Minute: 02:56

Die letzte Variante, die wir zur Verfügungen haben, wäre für den Fall gedacht, wenn zum Beispiel mein Ball über das Wasser hinweg fliegt, auf der anderen Seite einen Baum trifft und von dort ins Wasser fällt. Dann habe ich wieder das Problem, da sich hier nirgendwo eine Brücke befindet, das ich über das Wasser gelange. Ich kann also da hinten (auf der anderen Uferseite) den Ball nicht fallen lassen. Dafür habe ich die Variante, dass ich mir auf dieser Seite des Wasserhindernisses einen Kreuzungspunkt suche. Dieser Kreuzungspunkt muss aber genau so weit von der Fahne weg sein wie der ursprüngliche Kreuzungspunkt. Anschließend droppe ich den Ball auf dieser Seite des Wasserhindernisses auch wieder innerhalb von zwei Schlägerlängen.

Im Video ab Minute: 02:36

Wie ihr seht, ist es also ein bisschen die Frage: Welche Variante macht am meisten Sinn?
Oder auch: Welche Variante funktioniert hier?





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Zur Wiederholung noch mal alle fünf Varianten:

  • #1 – Die erste und einzig straffreie Variante wäre die, dass ich den Ball spiele wie er liegt. Das wäre optimal.

  • #2 – Die zweite Variante ist, ich ziehe wieder eine Linie zwischen meinem Kreuzungspunkt und der Fahne und gehe auf Verlängerung der Linie so weit zurück wie ich möchte.

  • #3 – Die dritte Variante ist Schlag und Distanzverlust. Ich gehe also zurück zu der Stelle, von der aus ich zuletzt geschlagen habe.

  • #4 – Die vierte Variante wäre, ich droppe mir den Ball innerhalb von zwei Schlägerlängen, nicht näher zur Fahne vom Kreuzungspunkt.

  • #5 – Und die fünfte Variante ist auf der gegenüber liegenden Seite des ursprünglichen Kreuzungspunktes einen Kreuzungspunkt suchen und auch dort wieder den Ball innerhalb von zwei Schlägerlängen fallen zu lassen.

Ich wünsche euch ein schönes Spiel, lange Drives und wenig Putts!

Euer Silas

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