Golfregeln #6
„Ball im Bunker“

Moin meine Lieben und herzlich Willkommen zu einer weiteren Folge von „Golfregeln endlich verständlich“ mit mir eurem Regelpapst Silas.

Heute kümmern wir uns um den Bunker was wir dürfen, und was wir lieber nicht tun.

Grundsätzlich ist es in einem Bunker verboten die Beschaffenheit des Bunkers zu überprüfen. Doch was bedeutet das? Für einen erfahrenen Golfer ist es äußerst interessant zu wissen wie der Sand beschaffen ist. Ist der Sand z.B. grobkörnig oder feinkörnig oder befindet sich viel Sand unterm Ball oder eher weniger. Denn solche Informationen können dem Spieler für die Ausführung des folgenden Schlages behilflich sein.

Ich darf also keine Handlung ausführen die mir mehr Informationen über die Beschaffenheit des Bunkers gibt. Das wären z.B.:

  • Ich darf den Schläger nicht aufsetzen.

  • Ich darf mit dem Schläger, bevor ich den Ball Schlage, den Sand nicht berühren.

  • Ich darf genauso wenig mit der Hand den Sand berühren oder sogar aufnehmen.

  • Ich darf nichts in den Sand reinstecken wie z.B. mit einer Bunker-Harke im Sand stochern oder etwa mit dem Schläger in den Sand stochern.

Wenn ich dies tue dann bekomme ich dafür zwei Strafschläge. Ich darf also wie eben erwähnt den Schläger beim ansprechen des Balls nicht im Sand absetzen denn dafür würde ich zwei Strafschläge bekommen. Genauso sieht es aus wenn ich einen Probeschwung mit Sand Kontakt ausführe. Auch hierfür bekäme ich zwei Strafschläge. Ein Luft-Probeschwung ist wiederum erlaubt denn ich habe ja den Sand nicht berührt.





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Lose hinterliche Naturstoffe im Bunker

In einem Bunker ist es mir auch verboten lose hinderliche Naturstoffe zu entfernen. Das heißt ich darf weder ein Blatt, noch einen kleinen Zweig berühren oder wegnehmen denn dafür würde ich auch wieder zwei Strafschläge bekommen. Streng genommen gilt dasselbe für einen Stein, jedoch ist es so, dass in den meisten Fällen Steine im Bunker in den Platzregeln als bewegliche Hemmnisse gelten. Das müsste dann aber hinten auf der Scorekarte stehen. Wenn dem so ist darf man den Stein entfernen.

Ball im Bunker - Golfregeln - Lose hinterliche Naturstoffe

Habe ich eine Lage wo ich unterhalb des Balles stehe, könnte man ja überlegen, dass man sich einfach ganz viel Sand hier aufhäuft, sodass man dann mit den Füßen wieder auf einer Höhe mit dem Ball ist aber auch das ist mir natürlich im Bunker verboten. Genug jetzt aber von den ganzen verboten.

MERKSATZ

„Grundsätzlich ist es in einem Bunker verboten die Beschaffenheit des Bunkers zu überprüfen.“

Jetzt schauen wir uns mal an was wir im Bunker tun dürfen. Vorausgesetzt es geschieht nicht zur Prüfung der Beschaffenheit des Hindernisses oder zur Verbesserung der Lage dann gibt es Situationen wo ich den Sand auch mit meiner Hand berühren darf.

Zum Beispiel in einer Situation, wenn mein Ball an einer Harke liegt. Ich darf die Harke straflos entfernen da diese ein bewegliches Hemmnis darstellt und wenn ich die Harke entferne dann darf ich dabei auch ein wenig vom Sand berühren. Das wäre also straflos genauso darf ich einen zweiten Schläger, den ich mit in den Bunker nehme, im Bunker ablegen. Auch dabei darf ich ein bisschen den Sand berühren. Wie gesagt vorausgesetzt es geschieht nicht zur Prüfung der Beschaffenheit des Hindernisses.

  • Ball im Bunker - Golfregeln - Harke bewegliches Hemmnis
  • Ball im Bunker - Golfregeln - Eigener Schläger

Ich darf auch den Sand berühren zur Vermeidung eines Sturzes. Das heißt wenn meine Bunkerkannte extrem steil ist und ich habe Angst dabei auszurutschen dann dürfte ich mich sogar am Schläger abstützen bzw. wenn ich falle, dann falle ich nicht direkt aufs Gesicht sondern ich darf mich natürlich mit den Händen abstützen. Ich darf auch vor dem Schlag schon meine Fußspuren einebnen oder zwischen meinen Schlägen die Fußspuren einebnen, wenn ich mit dem ersten Schlag z.B. nicht aus dem Bunker herauskomme da dieses Einebnen der Fußspuren der Geschwindigkeit dient. Ich muss nur dabei darauf achten, dass ich nicht den Raum des beabsichtigten Schwunges oder die Lage des Balles dabei verbessere.

Zusammenfassung

Fassen wir das ganze also nochmal zusammen. Ich darf nichts tun um die Beschaffenheit des Hindernisses zu prüfen. Das bedeutet ich darf den Schläger nicht aufsetzen im Sand. Ich darf keine Probeschwünge mit Sand Kontakt machen. Ich darf den Sand nicht anfassen. Ich darf nicht im Bunkersand herumstochern um den Sand zu überprüfen. Ich darf mir keinen Stand bauen, und ich darf auch nicht lose hinderliche Naturstoffe entfernen oder berühren. In den meisten Fällen steht jedoch in den Platzregeln, dass man Steine im Hindernis entfernen darf wenn diese als bewegliche Hemmnisse gewertet werden. Es gibt auch manchmal Ausnahmen wo ich den Sand berühren darf. Wenn ich zum Beispiel eine Harke aus dem Bunker entferne, wenn ich einen zweiten Schläger mit in den Bunker nehme und diesen in den Bunker hineinlege dann darf ich auch flüchtig den Sand berühren. Ich darf auch, wenn ich den Ball markieren muss und den Ball dann aufnehme flüchtig den Sand berühren das ist alles in Ordnung. Ich darf auch vor oder zwischen meinen Schlägen meine Fußspuren mit der Harke beseitigen. Ich muss dabei nur darauf achten, dass ich nicht den Raum des beabsichtigten Schwungs bzw. die Lage des Balles verbessere. Kommen wir noch mal zu einem Thema was häufig diskutiert wird. Gehört die Harke jetzt in den Bunker oder lege ich sie außerhalb des Bunkers ab? Ich persönlich fände es ja ärgerlich wenn mein Ball am Bunker vorbeirollen würde und er eine außerhalb des Bunkers abgelegte Harke träfe, und er deshalb in den Bunker flöge. Deshalb lege ich die Harke immer in den Bunker hinein, denn so kann der Ball die Harke nur dann treffen wenn er sowieso in den Bunker fliegt. Vielleicht seht ihr das auch völlig anders. Ihr dürft mir gerne schreiben und sagen wie es euch so ergeht und wie ihr das so macht.





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Tipp:

Wenn ihr im Bunker seid, dann achtet darauf, dass ihr ganz gewissenhaft den Bunker auch wieder Harkt. Denn es gibt nichts ärgerlicheres als wenn der Ball in einer schlechten Lage liegt. Denn im Bunker ist gerade die Lage des Balles ganz entscheidend. Und leider beobachte ich es oft das so geharkt wird, dass die Leute einfach nur die Harke hinter sich herziehen und ihre eigentlichen Fußspuren gar nicht richtig beseitigen.

Ansonsten wünsche ich euch wie immer ein schönes Spiel und wenig Putts.

Euer Silas

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